arbeiten

Wir erwarten von anderen, dass sie ihre Arbeit erledigen. Und wenn wir kooperieren, heißt das, dass dies auch uns nicht erspart bleibt.

Das Internet ist voller Productivity-Tipps und -Hacks und -Theorien. Getting Things Done, Building a Second Brain und viele andere mehr.

Die Arbeit, die wir gewöhnlich so bezeichnen, erfordert Konzentration, Focus, die Identifikation der Sachen, um die es geht und denen wir unseren Willen aufzwingen sollen. Sie erfordert eine bestimmte Art der Konfiguration unserer mentalen Zustände, unseres Gehirns.

Wichtig ist zu erkennen, dass die andere Art, die andere Konfiguration, ebenso eine menschliche Möglichkeit ist, ein wichtiger Teil des menschlichen Lebens. Die Gesamtschau, das Erfühlen des eigenen Standpunkts im Ganzen, das Tagträumen, das Wünschen etc.

Es ist sinnlos, diese beiden Sphären gegeneinander kämpfen zu lassen oder die eine für die andere zu opfern, sie los werden zu wollen. Denn beide Sphären sind wir.

Wenn wir also effektiv in den Modus 1 gehen wollen, müssen wir Modus 2 sachte und verständnisvoll auf später vertrösten.

Für den Modus 1, in dem wir effektiv und effizient unsere Ziele verfolgen (Ziele, die wir uns im Modus 2 erträumt haben), gibt es eine Unzahl von Techniken und Instrumenten, die diese Arbeit erleichtern. Im Folgenden stelle ich meine aktuellen Lieblings-Tipps vor.

  1. Getting Things Done – Notizen machen
  2. Building a Second Brain – die Notizen produktiv nutzen
  3. Time-Blocking: Teile den morgigen Arbeitstag am Abend zuvor in z.B. 30-Minuten-Blöcke und ordne diesen Blöcken Teile der Arbeit zu. Wenn Du erst bei der Arbeit anfängst, zu überlegen wann Du jeweils anfangen willst, wechselt Du damit in Modus 2 – und die Gefahr, dass dieser Modus übernimmt ist groß.
  4. Eat the frog first: Die unangenehmste(n) Aufgabe(n) an den Anfang des Arbeitstages legen. So kann der Stress, den der Gedanke an diese Aufgaben auslöst, Dich nicht abschweifen, den Stress vermeiden lassen. Das Gefühl, die schwierigen Aufgaben gleich am Anfang besiegt zu haben, stärkt das Selbstbewusstsein und gibt Energie für die restlichen Aufgaben.
  5. 5-Sekunden-Regel: Wenn es – nach dem Zeitplan – los geht, zähl von 5 auf 1 herunter, wie bei einem Rennen oä. Betrachte es als quasi körperliche Aufgabe, mit der Aufgabe anzufangen. Wenn der Impuls aufkommt, beginnen zu müssen, muss innerhalb von 5 Sekunden angefangen werden – sonst übernimmt wieder der “falsche” Modus im Gehirn (und hinterfragt, ob es das denn nur wirklich ist, wie wir uns unser Leben vorstellen etc.).
  6. Mikro-Visualisierung: Es geht um die Herausbildung guter Gewohnheiten (siehe auch 2-Minuten-Regel). Bevor es mit dem Arbeitstag losgeht – stell Dir den geplanten Arbeitstag (siehe oben) bildlich vor, Abschnitt für Abschnitt.
  7. Countdown-Timer: Wenn es dann wirklich losgeht – starte einen Timer, auf dem die vorher geplante (oder ggf. zwischenzeitlich angepasste) Zeit heruntergezählt wird. Der Timer zündet Deinen Modus 1 im Gehirn so richtig. Das Fokus-System wird dadurch angestachelt und übernimmt die Kontrolle. Es gibt nur die Aufgabe und die Zeitanzeige, der man sich verantwortlich fühlt. Bei Unterbrechungen wird der Timer ebenfalls unterbrochen.

Also: Am Abend vorher den Tag in Zeitabschnitten planen. Vor der Arbeit die Abschnitte (kurz) visualisieren. Wenn der Impuls kommt, anzufangen, sofort von 5-4-3-2-1 (ggf. laut) zählen und den größten Frosch zuerst herunterschlucken. Dabei den Countdown-Timer starten.

Viel Erfolg!